Darf ich bitten?
„Darf ich bitten?“ Er verneigte sich vor ihr und deutete einen Handkuss an.
Wie gern hätte er ihre Haut an seinen Lippen gespürt. Ob sie wohl nach Aprikose schmeckte? Seine heftig aufwallende Sehnsucht schluckend erhob er sich, sah sie an und vermochte ihren Blick für einen Moment nicht zu deuten. Etwas hatte sich verändert. Verlangte nach ihm. Tief durchatmen, nicht die Fassung verlieren. Ihr Geruch drang zu ihm und drohte erneut seinen Geist zu betäuben. Einen Schritt zur Seite und wieder ran. Er erinnerte sich genau an die Schrittfolge. Es wäre sicher nicht falsch sie zu wiederholen. Wenn es etwas gab, das er verstand, dann war es sich Bewegungen schnell einzuprägen. Eine wichtige Qualität für den Kampf. Doch das hier war anders als Bewegungsabläufe für Kriege einzustudieren. Intensiver, fordernder, erfüllender. Kichernd bewegte sich die Kriegerin mit ihm. Sie stolperten übereinander. Naomi prallte an ihn und stürzte fast. Blitzartig zog er sie zu sich, ihre Armen schwangen sich um seinen Nacken. Sie war ihm so nah, dass er ihren warmen Atem im Gesicht spürte. Der heiße Wunsch brannte tief in ihm hoch. Beschleunigte seine Atemzüge, ließ ihn beinah alles vergessen. Sie fuhr mit ihren Händen seinen Hals entlang. Sicher fühlte sie sein Zittern. Mit zusammengepressten Zähnen strich er an ihren Armen nach oben zu ihren Händen und nahm sie zärtlich von seinen Schultern. Gemeinsam setzten sie den Tanz fort. Elegant, rhythmisch und zur Musik aus der Stadt passend glitten sie durch das hohe Gras. Die Bewegungen verschmolzen. Sie summte leise die Melodie mit, während sie sich drehte, die Hände sich immer wieder berührten und die Blicke sich nicht voneinander lösten. Als sie sich mit dem Rücken an seinen Körper schmiegte und seine Arme behutsam auf ihren Bauch legte und sich elegant heraus drehte, entglitt ihm beinah das Bewusstsein. Was war nur los?